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bauen bis der arzt kommt

Nur 3 Wochen bis zur Wiedereröffnung der Zahnarztpraxis - und die Planung hatte noch nicht begonnen. Diese architektonische Herausforderung haben wir unkompliziert und beispielhaft gelöst. Aus der nüchternen 80er-Jahre-Wartehallen-Optik wurde durch ein klares Raumkonzept mit hochwertigen Einbauten ein ausdrucksstarkes Foyer-Ambiente. Mit einem einzigen skulpturalen Möbel werden alle funktionalen Anforderungen von Rezeption und Wartezimmer zugleich bedient. Praxis-TV und Espresso-Bar in der Lounge garantieren entspanntes Warten.

Die direkte Kommunikation mit dem Bauherrn und den sorgfältig ausgewählten Handwerkern hat entscheidend zur Qualität der baulichen Lösung und zur termingerechten Fertigstellung beigetragen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Die Ausgangssituation

Die in Eigenleistung angebauten Praxisräume am Wohnhaus des Zahnarztes platzen aus allen Nähten. In das schlauchartige Wartezimmer passen nicht alle Patienten, einige müssen im Durchgang Platz nehmen. Um in seine Wohnung zu gelangen, muss der Zahnarzt jedesmal den Eingang der Praxis benutzen und das Wartezimmer durchqueren.

Die Atmosphäre ist unterkühlt: graumelierter PVC-Belag und Strukturglastüren, dazu kalkweiße Wände. Das grelle Rot der Beschläge und die graue Möblierung wirken wie aus einem Jugendzimmerkatalog. 45°-Winkel dominieren die Raumgeometrie: nahezu jede Ecke des schmalen Flurs ist abgeschrägt. Die Landhausgardine am einzigen Fenster ist da fast schon ein Lichtblick...

Der Entwurf

Das bisherige Wartezimmer bildet abgetrennt den neuen Eingang des Wohnhauses. Der ehemalige Laborraum wird vollständig dem Flur zugeschlagen.

Um klare Raumkörper auszubilden, werden die abgeschrägten Ecken begradigt - und sinnvoll genutzt, zum Beispiel mit einer durchgesteckten Garderobe. In freundlichen Farben setzen sich die Körper von der neuen Akustikdecke und vom hellbeigen Linoleumboden ab. In den Schattenfugen liegende Bilderschienen sollen Fotoarbeiten tragen.

Kern des Entwurfs ist ein skulpturartiges Möbel, das sich vor dieser neuen Kulisse raumbildend und raumteilend entfaltet. Was am einen Ende als pragmatischer Schiebetürenschrank beginnt, fächert sich weiter auf als Regal, Computerarbeitsplatz und Rezeptionstresen. Im Knick verschränken sich Rezeption und Wartelounge, die Rückwand entwickelt sich zur Front und umgekehrt. In der Lounge umgreift das Objekt Polsterbänke und eine Café-Bar... konzentriertes Arbeiten und entspannte Atmosphäre wie aus einem Guss.

Die Materialität und Farbigkeit der Elemente unterstützt den ausdrucksstarken, freundlichen Charakter des "Implantats". Die Korpusflächen in dezentem Grau nehmen sich hinter den rapsgelben, mit massiven Nussbaumlamellen bestückten Trennwänden zurück. Mit einem durchlaufenden schwarzen Sockel und ebenso schwarzen Wangen erhält die Skulptur eine klare Fassung. Neue Leuchtkörper setzen das Arrangement mit einem warmen Ton in Szene.

Die Fakten

Planungszeit: 18 Tage
Umbauzeit inkl. Mobiliar: 14 Tage
Kosten: 31.000 Euro, mit Eigenleistung des Bauherrn


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

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