Projektidee


Mit dem Projekt "REGIO für Weimar" soll mittel- bis langfristig eine regionale Komplementärwährung (REGIO) für Weimar und das Weimarer Land eingeführt werden. Der REGIO stellt eine Ergänzung zum Euro dar und soll helfen, im Sinne des Subsidiaritätsprinzips wirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme aus eigener Kraft vor Ort zu lösen. Als Initiatoren wollen wir dabei den Prozess anstoßen und seine Umsetzung managen.

Der REGIO ist eine Komplementärwährung, die nur in einer begrenzten Region Gültigkeit besitzt. Ziel ist es, dass eine möglichst große Anzahl der Gewerbetreibenden und Institutionen in der Region den REGIO als Zahlungsmittel akzeptieren.


Infobroschüre


Der REGIO ist aktive Wirtschaftsförderung...
Das REGIO-Projekt soll die Region Weimar befähigen,

  • lokale Ressourcen und brachliegende endogene Potentiale zu aktivieren
  • eine soziale und nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern
  • Wertschöpfung in der Region zu ermöglichen
  • regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken
  • indigenes und exogenes Kapital zu binden
  • den Geldumlauf zu sichern bzw. zu steigern
  • somit neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen
  • und die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region langfristig zu sichern

Der REGIO ist kein Wertaufbewahrungsmittel, sondern dient als reines Tauschmittel. Seine Gültigkeit ist auf die Region beschränkt. Der Umtausch von Euro in REGIO ist dabei günstiger als der Rücktausch in Euro. Dies ist mit einer Rücktauschgebühr zu erreichen.

Ein direkter Anreiz für den Umtausch von Euro in REGIO soll durch zielgruppengerechte persönliche Vorteile (Bonus, Rabatt, Kundenbindung) geschaffen werden, aber auch durch die mit dem REGIO neu erschließbaren Wertschöpfungspotentiale (z.B. Inwertsetzung der eigenen Arbeitszeit, sozialer Leistungen, des eigenen Know-how und persönlicher Kompetenzen, sowie Inwertsetzung primärwirtschaftlicher Ressourcen).

Der REGIO kann damit zur Senkung der Arbeitslosigkeit und der daraus erwachsenden sozialen Probleme in der Region beitragen.

Der REGIO ist demokratisch…
Ein weiterer Anreiz für den Einzelnen zur Verwendung des R€GIO besteht in einer direkten Mitbestimmungsfunktion für gemeinnützige Projekte aller Art, welche von den Mitgliedern des Vereins (also den REGIO-Nutzern) und vom Rechtsträger initiiert und durch "demokratisches Geldabheben" aktiv gefördert werden. Bei jedem Umtausch von Euro in R€GIO wird durch den Nutzer das Projekt seiner Wahl unterstützt. Dies kann z.B. direkt am Bankautomaten geschehen, an dem der Nutzer REGIOs auf seine REGIO-Card bucht. Bei diesem Vorgang wird ihm neben der Betragsauswahl eine Auswahl von gemeinnützigen Projekten (Initiativen) gezeigt, aus denen er wählen kann, welche mit den anfallenden Rücktauschgebühren seiner soeben getauschten REGIOs gefördert werden sollen.

Das können gemeinschaftliche Projekte im sozialen und kulturellen Bereich oder Förderungen regionaler Energiegewinnung sein, wie zum Beispiel:

  • Kulturangebot/Kulturdienstleistung mit lokalen Ressourcen
  • Soziale Aufgaben (Kinderbetreuung, Spielplätze, Sportgeräte, Altenpflege)
  • Teilauto / solarbetriebene Elektroroller für Touristen
  • Denkmalpflege mit lokalen Ressourcen und vieles, vieles mehr

Mit der Verwendung von REGIOs werden dabei jeweils die anderen REGIO-Teilnehmer in die Pflicht genommen: Der soziale Anteil für Projekte in der Region (vgl. Wohlfahrtsmarken), über den der Einzelne bei jedem Abheben von REGIOs entscheidet, wird nämlich letztlich von denjenigen getragen, die den REGIO in Euro zurücktauschen (also dem regionalen Wirtschaftskreislauf entziehen).

Der REGIO ist gemeinnützig...
Die laufenden Kosten des REGIO werden vom System selbst getragen. Falls darüber hinaus Überschüsse anfallen, werden diese gemeinnützigen Zwecken zugeführt, die klar in der Zielformulierung des Fördervereins und des Rechtsträgers des REGIO festgelegt sein müssen, wie z.B. den oben genannten Projekten.

...und nachhaltig
Der Gegenwert des REGIO sind die bei der Bank auf einem Treuhandkonto hinterlegten Euro. Dieser Deckungsbetrag kann für zinslose oder zinsgünstige Kredite v. a. im primären Wirtschaftssektor der Region eingesetzt werden. Anstatt des aktuellen Energieimportes könnte somit eine Wertschöpfung aus regionalen Energiequellen geschaffen werden. Eine geeignete Form wären Bürgerbeteiligungsanlagen (Photovoltaik), eine Kooperation mit den Stadtwerken oder eine Einbindung in das "virtuelle Kraftwerk" des R.E.N.E.W.-Projektes (Renewable Energy Net Education Weimar), eine Initiative von Weimarer Schulen und der Bauhaus-Universität Weimar. Theoretisch könnte damit im Falle einer Hyperinflation des Euro der Gegenwert des REGIO sogar in KWh regenerativer Energie bemessen werden und so einen wirtschaftlichen Stabilitätsfaktor darstellen.

Die zur Deckung des REGIO auf einem Treuhandkonto hinterlegten Euro können auch zur Verringerung der Schuldenlast der Kommune verwendet werden, um so die Liquidität für kommunale Sozial- und Infrastruktur-Ausgaben sicherzustellen.